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Die Analysten von Gartner identifizieren für 2023 zehn strategische Technologie-Trends. Sie eröffnen Unternehmen Potenziale für Transformation und Optimierung in nahezu allen Geschäftsfeldern.

Lieferkettenprobleme, der Krieg in der Ukraine, Fachkräftemangel sowie eine drohende Finanz- und Wirtschaftskrise beeinflussen den Kontext von Technologieinvestitionen. Welche Trends Unternehmen dabei in ihre Planungsprozesse mit einbeziehen sollten haben die Analysten von Gartner im Rahmen der 10 strategischen Technologietrends 2023 zusammengestellt:

1. Nachhaltigkeit

Sie beeinflusst alle nachfolgenden Technologietrends. Eine kürzlich durchgeführte Gartner-Umfrage unter CEOs ergab, dass ökologische und soziale Veränderungen mittlerweile direkt hinter Gewinn und Umsatz zu den wichtigsten Prioritäten von Investoren gehören. Deshalb müssen Führungskräfte vermehrt auf ESG-konforme Lösungen setzen.

2. Metaverse

Der kollektive, virtuelle Raum wird geräteunabhängig sein und keinem einzelnen Anbieter gehören. Außerdem landen auch im Metaverse marktwirtschaftliche Prinzipien im Form einer unabhängigen virtuellen Ökonomie mit digitalen Währungen und Non-fungible Tokens (NFT). Bis 2027 sollen über 40 Prozent der großen Unternehmen weltweit eine Kombination aus WEB3, AR-Cloud und digitalen Zwillingen in Metaverse-basierten Projekten einsetzen.

3. Super-Apps

Diese Plattformen bieten personalisierte App-Erfahrungen durch die gezielte Auswahl von Mini-Apps für die Ausführung jeweils einer einzigen Aufgabe. Gartner erwartet, dass bis 2027 mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung täglich aktive Nutzer mehrerer Super-Apps sein werden.

4. Adaptive KI-Systeme

Sie erlauben schnellere und flexiblere Entscheidungen, indem sie sich durch permanentes Lernen auf Grundlage von Echtzeit-Daten automatisiert an sich rasch verändernde Umgebungsbedingungen anpassen.

5. Digitale Immunsysteme

76 Prozent der für digitale Produkte zuständigen Teams verantworten mittlerweile auch die Umsatzgenerierung. Deswegen suchen CIOs nach neuen Ansätzen um Wertbeiträge zu erhöhen, Risiken zu mindern und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Ein digitales Immunsystem liefert den Fahrplan dazu. Gartner erwartet, dass Unternehmen, die in den Aufbau digitaler Immunität investieren, bis 2025 die Systemausfallzeiten um bis zu 80 Prozent reduzieren.

6. Applied Observability

„Beobachtbare“ Daten spiegeln digitalisierte Artefakte wie etwa Protokolle, Ablaufverfolgungen, API-Aufrufe, Verweildauer, Downloads und Dateiübertragungen wider. Damit lässt sich die Entscheidungsfindung im Unternehmen verbessern und beschleunigen. Strategisch geplant gehört angewandte Observability zu den stärksten Quellen für datengesteuerte Entscheidungsfindung.

7. Vertrauens-, Risiko- und Sicherheitsmanagement für KI

Viele Organisationen managen KI-Risiken unzureichend. Einer Gartner-Umfrage zufolge waren 41 Prozent der Unternehmen bereits von Datenschutzverletzungen oder Sicherheitsvorfällen durch KI betroffen. Wer jedoch KI-Risiken, Datenschutz und Sicherheit aktiv managt überführt mehr KI-Projekte vom Proof-of-Concept-Status in die Produktion.

8. Branchen-Cloud-Plattformen

Industrielle Cloud-Plattformen bieten eine Kombination aus Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS) und Infrastructure as a Service (IaaS) zur Unterstützung spezifischer Geschäftsanwendungen. Unternehmen können die Funktionen als Bausteine für differenzierende, digitale Geschäftsinitiativen nützen. Bis 2027 soll mehr als die Hälfte der Organisationen davon Gebrauch machen.

9. Plattform-Engineering

Ziel ist der Aufbau und Betrieb interner Self-Service-Entwicklerplattformen für Softwarebereitstellung und Lifecycle-Management, um sowohl die Developer Experience (DX) als auch den Kundennutzen zu optimieren. Gartner erwartet, dass 80 Prozent der Softwareentwicklungsunternehmen bis 2026 Plattform-Teams einrichten und 75 Prozent davon Entwickler-Self-Service-Portale bereitstellen werden.

10. Wireless

Das Fehlen einer dominanten Drahtlos-Technologie zwingt Unternehmen anwendungsspezifische Lösungen einzusetzen. Dazu gehören etwa Wi-Fi im Büro, Dienste für mobile Geräte, Low-Power-Funknetze oder sogar Direktfunk. Außerdem liefern die Netzwerke über die reine Connectivity hinaus mit Hilfe integrierter Analysefunktionen eine Reihe zusätzlicher Möglichkeiten. Bis 2025 sollen 60 Prozent der Unternehmen fünf oder mehr Wireless-Technologien gleichzeitig nutzen.