23. Mai 2024
Elektronik ist ein Schlüsselfaktor für die Energiewende und die Entwicklung intelligenter Energielösungen. Deshalb wird Smart Energy ein zentrales Thema auf der electronica 2024 sein, das mit seinen Facetten von Smart Grids über Smart Meter bis hin zur Leistungselektronik eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Energiezukunft spielt. Die Weltleitmesse und Konferenz für Elektronik zeigt vom 12. bis 15. November in München, wie diese Technologien zur effizienten Produktion, Verteilung und Nutzung von Elektrizität beitragen und somit die gesamte Wertschöpfungskette der Energiewirtschaft transformieren.
Elektronik ist das Herzstück der Energiewende, da sie die Basis für intelligente Systeme bildet, die in den Bereichen Smart Grid, Smart Meter und Leistungselektronik unerlässlich sind. Aktuelle Studien unterstreichen die Bedeutung intelligenter Energielösungen. Laut einem Bericht von MarketsandMarkets wird der globale Markt für Smart Energy voraussichtlich von 170 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 283 Milliarden US-Dollar bis 2027 anwachsen, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 10,6 Prozent entspricht. Wesentlicher Treiber dieses Wachstums ist der steigende Bedarf an intelligenten Stromnetzen, den sogenannten Smart Grids. „Vor diesem Hintergrund bieten wir den Technologieunternehmen und Branchenexperten mit der electronica eine internationale Plattform, um ihre Innovationen zu präsentieren, sich zu vernetzen und die neuesten Entwicklungen und Trends zu diskutieren“, sagt Katja Stolle, Exhibition Director der electronica.
Smart Grids sind ein integraler Bestandteil der Energiewende. Sie ermöglichen es, dezentral erzeugten Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Solar- und Windkraftanlagen effizient und flexibel zu integrieren. Diese intelligenten Netze koordinieren die Stromerzeugung, -verteilung und -speicherung, indem sie kontinuierlich Daten von IoT-fähigen Sensoren und Geräten sammeln und analysieren. Dadurch lassen sich die Stromnetze optimal steuern und auslasten, was zu einer stabilen und effizienten Energieversorgung beiträgt. Einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) zufolge könnten durch den flächendeckenden Einsatz von Smart Grids bis 2030 bis zu 30 Prozent der Netzstabilisierungskosten eingespart werden. Diese Einsparungen resultieren aus einer besseren Netzauslastung und der Reduktion von Engpässen durch Echtzeit-Datenmanagement.
Smart Meter spielen auf der Verbraucherseite eine entscheidende Rolle. Diese intelligenten Stromzähler messen den Energieverbrauch in Echtzeit und ermöglichen es, diesen zu überwachen und zu optimieren. Sie sind auch für Prosumer – Verbraucher, die selbst Energie erzeugen, beispielsweise durch eigene Solaranlagen – von großer Bedeutung. Smart Meter Gateways (SMGW) sammeln und verarbeiten Messdaten und stellen sie für interne und externe Marktteilnehmer bereit. Bis 2032 müssen alle Stromverbraucher in Deutschland mit digitalen Zählern ausgestattet sein, was die Basis für eine flächendeckende Einführung von Smart Grids schafft. Ein Bericht der Europäischen Kommission prognostiziert, dass der Einsatz von Smart Metern zu einer jährlichen Einsparung von bis zu 10 Prozent beim Energieverbrauch führen kann, was sowohl den Verbrauchern als auch der Umwelt zugutekommt.
Leistungselektronik ist eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende. Sie ermöglicht die effiziente Umwandlung und Steuerung von elektrischer Energie. Moderne Halbleiter wie Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) bieten dabei deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichem Silizium. Sie zeichnen sich durch höhere Schaltleistungen und geringere Verluste aus, was zu höheren Wirkungsgraden und erheblichen Energieeinsparungen führt. Laut einer Studie von Yole Développement wird der Markt für SiC-Halbleiter bis 2027 auf 6,3 Milliarden US-Dollar anwachsen, was die wachsende Bedeutung dieser Technologie unterstreicht.
Auf der electronica 2024, die ganz im Zeichen der All-Electric-Society steht, spielt das Thema Smart Energy eine dementsprechend wichtige Rolle, sei es an den Messeständen oder im Konferenz- und Forenprogramm. So beschäftigt sich beispielweise das Power Electronics Forum in Halle A5 mit dem gesamten Spektrum der Leistungselektronik. Hier diskutieren Experten über aktuelle Trends und Entwicklungen, die für die Energiewende und die Umsetzung der All-Electric-Society von entscheidender Bedeutung sind. In Halle A4 dreht sich alles um Innovationen bei Transformatoren, Stromversorgungen, Netzteilen und Batterien. In den Hallen B4, B5, C3, C4 und C5 präsentieren zahlreiche Aussteller ihre neuesten Produkte und Lösungen zum Thema Halbleiter, während Embedded Systems in Halle B4 zu finden sind.