Die globalen Lieferketten stehen vor nie dagewesenen Herausforderungen. Geopolitische Spannungen, Naturkatastrophen und pandemiebedingte Störungen haben die Anfälligkeit internationaler Netzwerke offengelegt. Unternehmen weltweit sind gezwungen, ihre Beschaffungsstrategien zu überdenken, um Resilienz und Flexibilität zu gewährleisten.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie von DP World und Economist Impact zeigt, dass geopolitische Unsicherheiten Unternehmen dazu veranlassen, ihre Lieferketten grundlegend zu restrukturieren. Viele Betriebe diversifizieren ihre Zuliefererbasis und verlagern Produktionsstätten, um Abhängigkeiten zu reduzieren und Risiken zu streuen.
Parallel dazu berichten 62 Prozent der deutschen Unternehmen über aktuelle Engpässe in ihren Lieferketten. Trotz leichter Verbesserungen gegenüber den Vormonaten betont das ifo-Institut, dass von einer nachhaltigen Entspannung noch keine Rede sein kann.
Europa kann sich im globalen Wettbewerb behaupten, indem es gezielt in Technologien wie digitale Zwillinge, Blockchain-basierte Lieferkettentransparenz und automatisierte Lagerverwaltungssysteme investiert. Der Aufbau europäischer Logistik-Hubs entlang wichtiger Handelsrouten – wie in Rotterdam oder Hamburg – ermöglicht eine schnellere und flexiblere Warenabwicklung. Kooperationen mit Partnern aus der asiatischen und nordamerikanischen Industrie könnten helfen, Lieferengpässe durch gemeinsame Lagerbestände und abgestimmte Produktionskapazitäten zu vermeiden. Zudem könnten europäische Unternehmen verstärkt auf multimodale Transportlösungen setzen, um Lieferketten robuster gegenüber regionalen Störungen zu machen. Der Einsatz von KI-basierten Prognosetools könnte helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und Lieferkettenstrategien dynamisch anzupassen.